Auch wenn man beim Lesen der Werbeprospekte diesen Eindruck gewinnen könnte, eine höhere Bildschirmauflösung stellt nicht per se einen Qualitätsgewinn dar. Erst, wenn der Bildinhalt die höhere Auflösung auch fordert und zusätzlich der Betrachtungsabstand stimmt, kommt es zu einem visuell wahrnehmbaren Unterschied. Bei Totalen, insbesondere bei Landschaftsaufnahmen ist das definitiv der Fall – hier bietet eine hohe Auflösung in jedem Fall Vorteile. Bei typischen Spielfilmmotiven – Menschen in einem Innenraum oder ein Dialog zwischen zwei Schauspielern – ist das jedoch oft fraglich.
Dass die Bildqualität nicht nur von der Pixelanzahl, sondern auch vom Bildinhalt und vom Betrachtungsabstand abhängt, können Sie selbst ausprobieren:
Hier sehen Sie zwei Mal das gleiche Landschaftsfoto in unterschiedlicher Auflösung.
Keine Frage, das rechte Bild ist unscharf. Dessen deutlich geringere Pixelanzahl reicht nicht aus, um alle Details des Motivs zu reproduzieren.Treten Sie jetzt einige Meter vom Bildschirm zurück. Je mehr Abstand Sie vom Monitor halten, desto weniger fallen die eigentlich gravierenden Unterschiede ins Gewicht.
Ganz anders sieht es bei diesen beiden Farbflächen aus. Auch hier besitzt die rechte eine deutlich geringere Auflösung. Sehen Sie den Unterschied? – Ich nicht!.
Zugegeben, das sind zwei extreme Beispiele. Doch sie führen anschaulich vor Augen, dass die von der Industrie propagierte Formel „Mehr Pixel = besseres Bild“ nur ein Teil der Wahrheit ist.
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