Die meisten Beleuchtungskörper werden mit 230 V-Wechselstrom betrieben. In Deutschland beträgt die Netzfrequenz 50 Hertz, wodurch der Stromfluss 100 mal in der Sekunde, nämlich bei jedem Nulldurchgang, kurzzeitig unterbrochen wird.
Wendel von Temperaturstrahlern sind viel zu träge, um auf diese Stromunterbrechung zu reagieren**. Entladungslampen, aber auch manche LEDs und alle Energiesparlampen hingegen schwanken in Helligkeit und Farbzusammensetzung mit doppelter Netzfrequenz, was bei der Festlegung von Kamera-Laufgeschwindigkeit oder Belichtungszeit berücksichtigt werden muss. Geschieht dies nicht, wird bei der späteren Wiedergabe im Extremfall starkes Farb- oder Helligkeitsflimmern auftreten, hervorgerufen durch die unterschiedliche Belichtung der Einzelbilder.
Da die Netzfrequenz in der Regel vorgegeben ist und bei Filmaufnahmen die Bildwechselfrequenz nur in Ausnahmefällen variiert werden kann, muss zur Kompensation dieses Effekts die Sektorenblende herangezogen werden. Der erforderliche Öffnungswinkel („Hellsektor“) kann mit folgender Formel bestimmt werden:
Für Lichtpulse ist ein positiver, ganzzahliger Wert einzusetzen. Er entspricht der Anzahl der „Lichtblitze“, die jedes Einzelbild belichten sollen. Es sind nur ganzzahlige Werte zulässig. Standardmäßig wird der Wert 2 eingesetzt.
Beispiel:
Bildfrequenz: 24 B/sec
Netzfrequenz: 50 Hz
Anz. der Lichtpulse: 2
Es muss also mit einer Sektorenblende mit einem Öffnungswinkel von 172,8 Grad gedreht werden. Durch Veränderung der Anzahl der Lichtpulse kann auch nach weiteren möglichen Sektorstellungen gesucht werden.
[box type=’normal‘]Probieren Sie es selbst aus – berechnen Sie den korrekten Hellsektor:
*Prinzipiell folgt auch die Helligkeit von Glühlampen der Netzfrequenz. Allerdings ist der Effekt so gering, dass er nur bei Zeitlupenaufnahmen eine Rolle spielt.
[box]Mehr dazu im Internet:
derlichtpeter.de – Den Flimmerkisten auf den Zahn gefühlt
Hervorragende Seite von Dipl.Ing. Peter Erwin zum Flimmern von Allgebrauchslampen mit LEDs.
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